Definition, Ursachen, Behandlung und Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter

Definition von ADHS Wie wird ADHS und ADHS im Erwachsenenalter eigentlich definiert? Was sind seine Ursachen und wie wird es diagnostiziert und behandelt? Sind Menschen mit ADHS per se krank? Nein, das sind sie nicht. Sie haben mit ADHS vielmehr eine Verhaltensvariante die sich in leichten, mittelschweren und schweren Ausprägungsgeraden zeigt (ADHSpedia® Enzyklopädie, o. J.a. c.). Es gibt somit auch eine Vielzahl von ADHS Betroffenen die dadurch in ihrem Lebensverlauf gar keinen Leidensdruck oder Herausforderungen erleben. Der Schweregrad der Symptomatik ist fließend (Neuy-Bartmann, 2019). ADHS, die „Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung“, wird durch die folgenden drei Leitsymptome definiert: Aufmerksamkeitsdefizit Impulsivität Hyperaktivität (in bestimmten Fällen)   Jedoch sind diese Leitsymptome nicht bei allen Betroffenen gleich ausgeprägt. Die ICD-11 unterscheidet daher drei Formen von ADHS: ADHS vom unaufmerksamen Typ mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsstörungen und Konzentrationsstörungen  ADHS mit überwiegend hyperaktiven und impulsiven Symptomen  ADHS vom kombinierten Typ mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsstörungen und auch Hyperaktivität und Impulsivität, wobei keines der beiden signifikant stärker auftritt (ADHS Kompakt ev, 2022) Noch in den 80er Jahren ging man davon aus, dass diese Störung nur Kinder und Jugendliche betrifft (Hinkelmann, 2016 c.). Insbesondere Mädchen und Frauen mit ADHS haben oft auch eine Hypoaktivität. Die Betroffenen sind verträumt und langsam statt hyperaktiv. Die Begriffe ADHS und ADS werden oft parallel  oder synonym verwendet, so wie auch in meinem Blog. Forschungen zeigen, dass bei 50-80 Prozent der Betroffenen im Kinder- und Jugendalter auch im Erwachsenenalter die Symptome weiter bestehen. Die Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bzw. die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung ohne Hyperaktivität (ADS) treten mit 5% im Kindesalter und mit 2,8% im Erwachsenenalter als Erkrankung oft auf (Philipsen & Döpfner, 2020). ADHS Symptome können sich vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter verändern. Viele Betroffene können so im Erwachsenenalter ihre Impulsivität besser kontrollieren. Und eine ausgeprägte Hyperaktivität als Kind kann sich bei Erwachsenen in einer starken rein innerlichen Unruhe zeigen. Für Betroffene jeden Alters sehr ähnlich ist jedoch die Aufmerksamkeitsstörung die sie sehr belastet (Ratgeber ADHS, o. J.a. q.), Im Kindes- und Jugendalter kann es häufig zu Fehldiagnosen kommen, während Erwachsene jedoch immer noch zu selten eine korrekte Diagnose ADHS erhalten (Calia, 2008).  Dies liegt auch daran, dass ADHS bei Erwachsenen heute leider immer noch kaum bekannt ist. Das führt häufig dazu, dass viele Betroffene zwar einen hohen Leidensdruck haben, jedoch nicht darauf kommen, dass der Grund dafür eine unerkannte ADHS sein könnte. Auch Fachleute im medizinischen Bereich haben oft noch zu wenig Wissen was dieses komplexe Störungsbild angeht, wie man es am besten behandelt und welche Folgen die Störung für betroffene Menschen und ihre Umgebung haben kann (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Dies begründet auch mein ganz persönliches warum. Auch ich habe meine Diagnose erst mit Mitte 30 erhalten. Auf Grund meines eigenen (Um)weges ist es mir heute eine absolute Herzensangelegenheit, mit meiner ADHS offen umzugehen und so noch mehr Bewusstsein, Aufklärung und Hilfe zur Selbsthilfe für ADHS im Erwachsenenalter zu schaffen.     Ursachen von ADHS Laut neuesten Untersuchungen ist ADHS hauptsächlich durch eine Störung des Hormonstoffwechsels im Gehirn verursacht, wobei der Verlauf auch von psychosozialen Faktoren beeinflusst wird. Die Störung ist komplex. Es geht bei ADHS jedoch weder um eine Charakterschwäche Betroffener, noch um das Resultat einer unzureichenden Erziehung im Kindes- und Jugendalter. Jedoch kann es die Symptomatik negativ beeinflussen, wenn Eltern sich selber nicht strukturiert organisieren, wenig konsequente Erziehungsregeln umsetzen oder die betroffenen Kinder ihre Eltern ängstlich oder impulsiv erleben. Durch den genetischen Faktor bei ADHS können auch mehrere Familienmitglieder betroffen sein. Dies ist herausfordernd, da sich deren Symptome so gegenseitig verstärken und auf diese Weise eine toxische Stimmung entstehen kann (Neuy-Bartmann, 2019). Bei ADHS ist die Regulation von körpereigenen Neurotransmittern im Frontalhirn (besonders Dopamin und Noradrenalin) gestört und somit die Reizweiterleitung. Dies führt dazu, dass die relevanten Botenstoffe nicht  gleich verteilt aufgenommen und abgegeben werden, was als nicht heilbar betrachtet wird (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Das Frontalhirn hat die Aufgabe Prioritäten zu setzen, Entscheidungen zu treffen, Erfahrungen zu reflektieren und die Informationsverarbeitung zu steuern. Bei ADHS ist es nicht komplett entwickelt, ebenso die Reizfilterung im Gehirn. Betroffene fühlen sich häufig reizüberflutet und es stellt eine enorme Herausforderung dar, die Masse an Reizen und Informationen die auf sie herein prasselt zu sortieren und zu verarbeiten. Das hat gravierende Auswirkungen auf ihr Arbeitsgedächtnis. Du kennst sicher beim Arbeitsspeicher eines Computers, dass dieser blockiert und sich aufhängt, wenn er von Informationen und Befehlen überlastet ist. Er benötigt dann einige Zeit, bis er wieder reibungslos läuft inklusive aller Programme. Oder aber er stürzt ab und man muss den Computer und alle Programme neu starten. Ähnlich ergeht es Betroffenen von ADHS. Sie blockieren sich bei zu starker Reizüberflutung unbewusst und automatisch und schweifen in ihren Gedanken ab und machen einen geistesabwesenden Eindruck wie in ihrer eigenen Gedankenwelt (Huggenberger, o. J.a.).   Behandlung von ADHS Medikamente können dieses Ungleichgewicht an Neurotransmittern deutlich verringern, wenn deren Einnahme für Betroffene in Frage kommt und sie mit den Nebenwirkungen vertragen werden und wirken (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). ADHS wird über die reine empfohlene Einnahme von Medikamenten in der Regel ambulant und multimodal behandelt, um die Symptome zu lindern, und besser mit seiner ADHS   zu leben. Das heißt über die medikamentöse Therapie hinaus kombiniert man Psychoedukation und idealerweise auch eine Psychotherapie. So wird eine Struktur geschaffen, um dem Betroffenen schnellst möglich zu helfen, selbstwirksam seine Lebensgestaltung so zu verändern, dass er ein besseres psychisches Wohlbefinden erlangt. Eine multimodale Therapie wird von einem auf ADHS spezialisierten Experten vorgenommen. Dies kann ein ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut sein, ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, für psychosomatische Medizin oder für Neurologie. Die ADHS Symptomatik soll so reduziert werden, Herausforderungen und Konflikte im Alltag verringert und das Selbstwertgefühl des Patienten gestärkt (Amrhein, 2020 b.). Auf diese Weise entwickeln sie auch ganz fokussiert ihre positiven Eigenschaften und Talente (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Gleichzeitig zielt diese Behandlungsform darauf ab, ggf. zunächst weitere psychische Erkrankungen zu therapieren und zu lindern. Dies sind häufig Depressionen, Ängste oder ein Suchtverhalten wie eine Alkohol- oder Cannabisabhängigkeit, die die ADHS überlagern. Betroffene sind über klassische Drogen hinaus sehr anfällig für Süchte jeder Art. Sei

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Tapetenwechsel für die Seele | Marion Dahlhoff