Inklusion bei ADHS im Erwachsenenalter im Berufsleben. Wo liegen hier Potentiale – vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels.

Inklusion bei ADHS im Erwachsenenalter im Berufsleben. Wo liegen hier noch Potentiale – vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels. Darum geht es in diesem Blogpost für eine Kaffeelänge.  Ich verwende auf Grund der einfacheren Lesbarkeit bei der Bezeichnung von Personen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form, was keine Wertung darstellt. Ich spreche im Sinne der Gleichbehandlung mit dieser verkürzten Sprachform grundsätzlich alle Geschlechter an. Viel Freude beim Lesen!   Neurodiversität / ADHS gehört auf jede Agenda für Diversität & Inklusion von Arbeitgebern ADHS bei Erwachsenen ist unter Arbeitgebern heute leider noch überwiegend unbekannt. Erfreulicherweise gehen mehr und mehr Unternehmen dazu über, sich Diversität und Inklusion auf die Fahne zu schreiben und dies idealerweise auch intern zu leben. Jedoch wäre es wünschenswert, dass im Rahmen dieser zunehmenden Aktivitäten vieler Unternehmen auch ADHS als Teil des Spektrums an neurodiversen Störungen berücksichtigt wird. Dies gilt natürlich ebenso für die anderen Störungen des Spektrums wie beispielsweise Autismus, Dyskalkulie, Legasthenie und Dyspraxie.   Was bedeutet Neurodiversität und Neurodivergenz? Neurodiversität stellt die Diversität bezüglich individueller Funktionen des Gehirns und Verhaltensmerkmalen dar. ADHS ist neben genetischen, Umwelt- und perinatalen Faktoren vor allem eine Stoffwechselstörung im Frontalhirn. Betroffene haben ein anderes „Betriebssystem“, ihr Gehirn arbeitet neurodivergent und nicht neurotypisch. Es herrscht hier ein komplexes Ungleichgewicht an verschiedenen Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Ein wesentlicher Unterschied, vor allem im Dopaminsystem von Menschen mit ADHS im Vergleich zu neurotypischen Menschen, liegt vermutlich in der Art und Weise, dass Dopamin  zu schnell abgebaut wird. ADHSler verfügen so über zu wenig Dopamin im Gehirn, das die Aufmerksamkeitssteuerung, Motivation, Stimmungslabiliät und Konzentration regelt. Dies führt dazu, dass sie im Gegensatz zu neurotypischen Menschen Schwierigkeiten haben, Belohnungen und Anreize als motivierend zu empfinden, was sich wiederum auf ihre Motivation und ihre Aufmerksamkeit auswirkt. Während neurotypische Menschen in der Lage sind, durch alltägliche Aktivitäten eine ausreichende Dopaminfreisetzung zu erfahren, benötigen ADHSler häufig stärkere Reize oder besondere, ganz individuelle Umstände, um ähnliche Belohnungsgefühle zu erleben. Diese Unterschiede im Neurotransmittersystem im Gehirn tragen dazu bei, dass ADHSler oft (emotional) impulsiver, unaufmerksamer oder auch kreativer in ihren Denkprozessen sind, was die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und Perspektiven bereichert. Denn Neurodiversität macht genau wie das Geschlecht, die sexuelle Orientierung, die Ethnie oder Behinderungen den sozialen Facettenreichtum der menschlichen Bevölkerung aus.   Potentiale für mehr Awareness bei Arbeitgebern für ein inklusives Arbeitsumfeld bei Neurodivergenz / ADHS Die Förderung von Diversität und Inklusion in Unternehmen möchte die Stärken ihrer Angestellten und ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und soziale Vielfalt nutzen, um den Unternehmenserfolg optimal voran zu treiben. Dass heterogen zusammengesetzte Teams bessere Erfolge erzielen als homogene Teams unterstreichen schon seit langem wissenschaftliche Untersuchungen. Sie profitieren von ihrer Fülle an kreativen Ideen und Perspektiven beim Lösen von Problemen (Workwise GmbH, o. J.a.). Es ist mir, als vor 10 Jahren spätdiagnostizierte ADHSlerin mit milder Symptomatik, auf Grund meines eigenen (Um)weges und meiner fast 20-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit als Key Account Managerin in der Konsumgüterbranche ein absolutes Herzensthema, das Thema ADHS im Erwachsenenalter in der Gesellschaft und auch bei Arbeitgebern bewusster zu machen, und erschwingliche Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Man findet mich dazu auch auf LinkedIn und Instagram.  Denn ADHSler finden sich oftmals in Arbeitsumgebungen wieder, die für ihre spezielle Art zu sein noch kein Verständnis zeigen. Daher verschweigen viele auch ihre ADHS am Arbeitsplatz. Dies kann sie auf Dauer jedoch krank machen. Wünschenswert wäre es hingegen, dass Arbeitgeber achtsam dazu beitragen, die Stärken der Betroffenen durch ein inklusives Arbeitsumfeld und einen emphatischen Führungsstil, sowie ein vertrauensvolles Miteinander unter Kollegen bestmöglich zu fördern. Auf keinen Fall sollte dies bei Betroffenen jedoch Druck erzeugen, dass sie dann, da ihre ADHS transparent bekannt ist, erst recht beweisen müssen, dass sie trotz ihrer Symptomatik gute Arbeit leisten (Neuy-Bartmann, 2019). Viele Betroffene befürchten bei solch einer Transparenz jedoch – leider oft immer noch zurecht – Stigmatisierung und negative Beurteilungen ihres Arbeitsumfelds, sowie sich so ihre Karriere zu ruinieren, weil ihnen dann nichts mehr zugetraut wird (Hoffmeyer, 2021).  Faktisch jedoch können ADHSler sehr wichtige Mitarbeiter sein, da sie sich sehr für Themen begeistern können. Ist dies der Fall und haben sie ihre Passion in ihrer Arbeit gefunden, so sind sie oft sehr viel produktiver, fokussierter, sorgfältiger und schneller, beziehungsweise je nach Arbeitsfeld auch besonders kreativ, innovativ und voller Ideen gegenüber anderen Kollegen, wenn sie viele Stunden lang hochkonzentriert im Hyperfokus arbeiten, ihrer absoluten ADHS Superpower. In diesem extrem fokussierten Zustand blenden sie alles um sich herum aus. Als ADHSler liefert man also ganz und gar nicht permanent eine unzureichende Arbeitsleistung oder wird arbeitsunfähig. Im Gegenteil: Viele Betroffene findet man auch in extremen Hochleistungsjobs, oder sie entwicklen sich zu absoluten Fachleuten auf einem speziellen Fachgebiet und erarbeiten hier neue, innovative Erkenntnisse (Gelowicz, 2022).   Gehirne von ADHSlern haben ein anderes Betriebssystem was entsprechende Arbeitsplatzanpassungen benötigt Besonders kreative Ideen bekommen Betroffene z.B. häufig, wenn sie nicht hochfokussiert an etwas arbeiten, sondern beispielsweise in der Warteschlange beim Supermarkt oder beim Bahnfahren oder Radfahren. Und wenn etwas sie einmal überzeugt hat, dann vertreten sie ihre Ideale geradezu altruistisch. Für ADHSler ist es jedoch häufig eine Herausforderung, sich in ihrem Dauerfeuerwerk an Ideen nicht völlig im kleinsten Detail zu verrennen, sondern sich auf die wirklich wichtigen Hebel bei ihrer Arbeit zu konzentrieren, diese zu priorisieren und bis zum Ziel konsequent umzusetzen. Wenn sie sich jedoch einmal ein nachhaltiges Selbst- und Stressmangement für sich und ihre ADHS etablieren, das ihnen mehr Lebensqualität schenkt und dazu führt, dass sie ihre Power kanalisieren und Realität werden lassen, dann können sie es im Leben weit bringen. Dazu ist es essentiell, dass sie einen Job für sich finden, für den Sie vor Begeisterung wirklich brennen (Neuy-Bartmann, 2019). Ebenso essentiell ist es, dazu eine Arbeitsumgebung vorzufinden, in der sie ihre Potentiale voll entfalten können. Und diese sieht für jeden Betroffenen individuell anders aus.  Gerade durch ihre spezielle Art zu sein glänzen sie abgesehen von den bekannten Schwächen durch ihre Symptome auch durch ganz besondere Stärken und Talente, von denen Arbeitgeber profitieren können. ADHSler finden sich häufig in kreativen Berufen wie in den (neuen) Medien, als Journalist, in der Werbebranche oder im Designbereich.

Was bringt Dir Coaching für Deine ADHS im Erwachsenenalter?

Was bringt Dir ADHS Coaching und Dein ADHS Selbstcoaching-Prozess mit meinem Buch? Darum geht es in diesem Blogpost für eine Kaffeelänge. Viel Spaß beim Lesen! Du hast Dich immer schon „anders“ gefühlt und jetzt dank Deiner ADHS Diagnose endlich Klarheit über die Ursache dafür? Dein Lebensweg war von viel Kritik an Dir selbst – durch Dich und durch andere – und wiederkehrende Erschöpfungsphasen gezeichnet, weil Dich das managen Deines alltäglichen Beruf- und Privatlebens immer wieder ausgebrannt hat? Du hast so oft einfach alles gegeben und gefühlt war es dann doch nie… genug? Oder Du konntest das Niveau an Anstrengung, dass dafür notwenig war „normal“ zu funktionieren, Deine ADHS Symptomatik zu „maskieren“, einfach nicht dauerhaft halten? Du hast Dich immer wieder erschöpft und frustriert gefragt, warum bitte andere ihr Leben mit links wuppen und gefühlt nur Du eben nicht? Jetzt nach der Diagnose hast Du Deine ADHS für Dich akzeptiert und möchtest nun proaktiv wirksame Life Hacks in Dein Leben integrieren, die Deine Symptomatik nachhaltig lindern, und Dir Dein Leben von jetzt an so gestalten, dass es Deinen ganz individuellen Bedürfnissen entspricht? Wie schön! Werde jetzt Dein eigener ADHS Coach, Dein eigener Experte für Dich und Dein Selbst- und Stressmanagement mit Deiner ADHS. Denn DU kennst Dich am besten. Mein ADHS Selbstcoaching Buch „Tapetenwechsel für die Seele“ kann Dich dabei auf erschwingliche Weise Schritt für Schritt begleiten und stärken. Es ist aktuell für nur 19,99€ z.B. bei Amazon erhältlich. Es nimmt Dich Step by Step an die Hand und leitet Dich von Beginn bis zum Ende klar strukturiert durch Deinen ADHS Coachingprozess. Und auf Wunsch unterstütze ich Dich gezielt mit ergänzenden Coaching Sitzungen bzw. leite Dich auch gerne in mehreren Sitzungen komplett durch Deinen Coaching Prozess zu einem erfüllenden Selbst- und Stressmanagement mit Deiner ADHS. Abonniere auch auch gerne meinen Newsletter und folge mir auf Instagram. Dort unterstütze ich Dich mit regelmäßigen Impulsen, um dran zu bleiben für Dich. Denn unser neurodivergentes Gehirn hat einfach ein anderes Betriebssystem als das neurotypischer Menschen. Warum? ADHS ist hauptsächlich durch eine Stoffwechselstörung im Gehirn bedingt. Und diese ist auch nicht „heilbar“. Doch Du kannst im Rahmen Deiner Multimodalen ADHS Therapie durch Coaching lernen, mit Deiner Symptomatik durch gezielte effiziente Life Hacks (Psychoedukation) und zu Dir passenden neuen Strukturen und Routinen erfüllend umzugehen. So gestaltest Du Dir Dein Leben und Deine Umgebung ab jetzt passend zu Deinen Bedürfnissen und Werten und schenkst Dir so nachhaltig ein Mehr an Lebensqualität für Dich. Du stärkst so dauerhaft ganz gezielt Deine Resilienz mit Deiner ADHS. Doch mir ist wichtig hier noch einmal klar heraus zu stellen, welche Möglichkeiten und Grenzen ADHS Coaching im Rahmen einer Multimodalen ADHS Therapie hat und wie es sich auch, ganz wichtig, von Psychotherapie abgrenzt.   Bedeutung und Definition von ADHS Coaching Es ist immer noch so, dass ADHS Coaching im Ausland, vor allem in den USA, eine sehr viel größere Bedeutung hat und einfach schon sehr viel etablierter ist als im deutschsprachigen Raum. Doch dies ändert sich erfreulicherweise langsam. Auch hier bei uns nimmt Coaching im Rahmen einer multimodalen ADHS Therapie für Erwachsene einen immer größeren Stellenwert ein und es gibt auch immer mehr ADHS Coaches. (D’Amelio et al., 2010). Doch was versteht man eigentlich unter Coaching? Die Definition von Greif (2008, S. 59) lautet: „Coaching ist eine intensive und systematische Förderung ergebnisorientierter Problem- und Selbstreflexionen sowie Beratung von Personen oder Gruppen zur Verbesserung der Erreichung selbstkongruenter Ziele oder zur bewussten Selbstveränderung und Selbstentwicklung. Ausgenommen ist die Beratung und Psychotherapie psychischer Störungen.“ Ein Coaching Prozess berücksichtigt im Optimalfall für eine ressourcenorientierte Problemlösung nicht nur den Klienten ganz allein, sondern nimmt auch seine Interaktion mit den unterschiedlichen sozialen Ebenen in seinem beruflichen und privaten Lebenssystem unter die Lupe. So werden im Systemischen Coaching im sozialen System des Coachees auch relevante Beziehungen und Strukturen beleuchtet und zur Lösungsfindung hinzu gezogen. Dabei besteht zwischen Coach und Klient immer eine Interaktion auf Augenhöhe, in der allein der Coachee der Experte für die Lösung seiner Coaching Anliegen ist und der Coach ihn dabei durch zielgerichtete Interventionen begleitet (Institut für Bildung und Coaching, o. J.a.). Genau diese Haltung habe auch ich in meiner Arbeit als Systemischer ADHS Coach inne, und sie entspricht auch dem Selbstcoaching Prozess im zweiten Teil meines Buches. Der erste Teil hat hingegen zunächst ganz klar beratenden aufklärenden Charakter und schenkt Dir ausführliche, kompakt gesammelte Informationen zu den aktuell von ADHS Experten empfohlenen Maßnahmen an Psychoedukation, die ich selber gerne ADHS Life Hacks nenne.   ADHS Coaching versus Psychotherapie Mir ist es persönlich sehr wichtig, Coaching und Systemisches Coaching ganz deutlich von einer Psychotherapie zu unterscheiden. Daher folgende Definition von Ryffel-Rawak (2003, S. 3): „Coaching ist eine unspezifische Methode, die sich jeweils an der konkreten Situation und spezifischen Problemen eines Betroffenen orientiert. Die Verhaltenstherapie dagegen ist eine problemorientierte, strukturierte, konkrete und spezifische psychologische Behandlung. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie wird der Zusammenhang zwischen Stimmung, Denken und Handeln ermittelt. Es wird davon ausgegangen, dass eine wechselseitige Beziehung zwischen Denken, Fühlen und Handeln besteht. Handlungen, die zu einem negativen Ergebnis geführt haben führen zu falschen Schlussfolgerungen, mit der Folge einer negativ verzerrten Realität. Die eigene Person, die Sicht der Welt und der Zukunft werden in einem negativen Licht gesehen und der Betroffene wird je nach Persönlichkeitsstruktur und Vulnerabilität in eine depressive, ängstliche Stimmung verfallen. Eine ins Abwärts führende Spirale setzt ein.“ Entscheidend ist für mich persönlich als Systemischer Coach, dass diese Denkweisen, die Betroffene hemmen können, zunächst im Rahmen einer Verhaltenstherapie von einem Therapeuten behandelt werden, der eine entsprechende psychotherapeutische Ausbildung vorweisen kann (Psychologe oder Psychiater). Bei einem Beinbruch geht man als Betroffener idealerweise auch zunächst zum Arzt und lässt sich fachmännisch helfen, so dass man dann im Rahmen des Heilungsprozesses mit einer gewissen wiedererlangten körperlichen Stabilität schnellstmöglich mit Physiotherapie beginnen kann. Und eben diese Physiotherapie kann man im Rahmen einer multimodalen ADHS Therapie sehr gut mit dem ergänzenden Einsatz von ADHS Coaching vergleichen. Jedoch solltest Du dazu zunächst psychisch stabil sein. Denn Dein Coaching hat zum Ziel, dass Du mit für Dich stimmigen Maßnahmen Dein Leben noch

Wie wird eine diagnostizierte ADHS konkret behandelt?

Der Leidensdruck mit ADHS ist entscheidend Im Grunde macht es der subjektive Leidensdruck des Betroffenen und auch der dessen Umfeldes aus, ob man mit einer ADHS krank ist, und eine Therapie überhaupt sinnvoll wäre. Sollte der Leidensdruck stark sein und vor allen Dingen negative Auswirkungen auf mehrere Lebensbereiche haben, oder gleichzeitig weitere psychische Störungen auftreten, sollte sehr individuell für jeden Betroffenen geklärt werden, wie eine sinnvolle Therapie für ihn aussehen kann (D’Amelio & Steinbach, o. J.a.).   Multimodale ADHS Therapie Laut neuesten Untersuchungen ist ADHS hauptsächlich durch eine Störung des Hormonstoffwechsels im Gehirn verursacht, wobei der Verlauf auch von psychosozialen Faktoren beeinflusst wird. Die Störung ist komplex. ADHS wird über die reine empfohlene Einnahme von Medikamenten in der Regel ambulant und multimodal behandelt, um die Symptome zu lindern, und besser mit seiner ADHS zu leben. Das heißt über die medikamentöse Therapie hinaus kombiniert man Psychoedukation/Coaching und idealerweise auch eine Psychotherapie. So wird eine Struktur geschaffen, um dem Betroffenen schnellst möglich zu helfen, selbstwirksam seine Lebensgestaltung so positiv zu verändern, dass er ein besseres psychisches Wohlbefinden erlangt. Eine solche multimodale Therapie wird von einem auf ADHS spezialisierten Experten vorgenommen. Dies kann ein ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut sein, ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, für psychosomatische Medizin oder für Neurologie. Die ADHS Symptomatik soll so reduziert werden, Herausforderungen und Konflikte im Alltag verringert und das Selbstwertgefühl des Patienten gestärkt (Amrhein, 2020 b.). Auf diese Weise entwickeln Betroffene auch ganz fokussiert ihre positiven Eigenschaften und Talente (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Gleichzeitig zielt diese Behandlungsform darauf ab, gegebenenfalls zunächst weitere psychische Erkrankungen zu therapieren und zu lindern. Dies sind häufig Depressionen, Ängste oder ein Suchtverhalten wie eine Alkohol- oder Cannabisabhängigkeit, die die ADHS überlagern. Betroffene sind über klassische Drogen hinaus sehr anfällig für Süchte jeder Art. Sei es zu Arbeiten wie ein Workoholic, Sexsucht, Kaufsucht, die Sucht einzukaufen, zu spielen, zu rauchen oder auch zu essen (Neuy-Bartmann, 2019).   Medikamentöse Behandlung bei ADHS Bei einer multimodalen Therapie wird ADHS vor allen Dingen durch Medikamente behandelt, die im Gehirnstoffwechsel die Menge der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin erhöhen, wenn deren Einnahme für Betroffene in Frage kommt und sie mit den Nebenwirkungen vertragen werden und auch wirken (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Hier wird vor allem der Wirkstoff Methylphenidat verwendet der beispielsweise im Medikament Medikinet adult oder Ritalin adult eingesetzt wird. Aktuellste wissenschaftliche Untersuchungen fanden heraus, dass Methylphenidat bei der Behandlung von ADHS erfolgreicher war als eine ausschließliche Psychotherapie in der Gruppe ohne gleichzeitige Medikamenteneinnahme (Neuy-Bartmann, 2019). Dei drei ADHS Leitsymptome Aufmerksamkeitsdefinzit, Impulsivität und (in bestimmten Fällen) Hyperaktivität werden so gemildert. Die Aufmerksamkeitsleistung und Fähigkeit, sich zu konzentrieren wird so verbessert. Das Gehirn arbeitet so besser und auch die Fähigkeit, Reize zu filtern wird so erhöht. So werden auch hyperaktives und impulsives Verhalten verringert. Medikamente können jedoch auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Hier können teils Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme oder Schlafstörungen auftreten. Bei ADHS kann auch der Wirkstoff Lisdexamphetamin (Medikament Elvanse) eingesetzt werden, wenn er bereits schon als Jugendlicher vor dem achtzehnten Geburtstag eingenommen wurde. Wenn die genannten Medikamente nicht wirken, kann alternativ noch der Wirkstoff Atomoxetin (Medikament Strattera) angewendet werden, der eine andere Wirkungsweise hat, jedoch auch die Noradrenalin-Konzentration im Gehirn erhöht. Hier werden als Nebenwirkungen teils Appetitverlust, ein trockener Mund und Schlafstörungen beobachtet, und ebenfalls der Verlust sexuellen Verlangens und Erektionsstörungen. Die genannten Medikamente können den Blutdruck erhöhen und auch den Pulsschlag. Daher wird vor der Verschreibung eingehend die körperliche und auch die Gesundheit des Herzens von den behandelnden Fachärzten (für Psychiatrie und Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Neurologie) überprüft. Wichtig zu wissen ist zudem, dass Methylphenidat als amphetaminähnlicher Stoff unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Bei Auslandsreisen darf der Betroffene nur die für die Anzahl an Reisetagen notwendige Menge des Medikaments mit sich führen. Dies auch nur, insofern eine ärztliche Verschreibung und auch eine Beglaubigung des Gesundheitsamts vorliegen und für die Reise mit sich geführt werden (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, o.J.a.). Nimmt man als Betroffener im Rahmen einer Stimulanzientherapie die genannten Medikamente zu sich, wird man davon nicht abhängig. Sollte man sie absetzen, kann es jedoch sein, dass man sie wieder nehmen möchte, wenn die ADHS Symptomatik dann wieder verstärkt auftritt. Es ist sogar der Fall, dass man als Betroffener ohne ADHS Diagnose eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit hat, ein Suchtverhalten zu entwickeln, als wenn mann durch Stimulanzien gut eingestellt ist. Es gibt unter diesen Betroffenen eine höhere Prozentzahl an Rauchern und Konsumenten von Cannabis (Praxis Suchtmedizin Schweiz, 2023). Betroffene haben oft einen langen Weg hinter sich, bei dem sie erlebt haben, dass es ihnen ohne eine Stimulanzientheraoie trotz kraftraubender Bemühungen nicht gelungen ist, sich zu konzentrieren und dauerhaft dran zu bleiben an ihren Zielen. Sie erleben mit der Einnahme von Medikamenten dann oft plötzlich erleichtert den Aha-Effekt wie es sich anfühlt, wenn ihr Gehirn wirklich effizient arbeitet und sie so Dinge und Ziele auch zum Abschluss bringen können. Ebenfalls erleichternd empfinden sie, dass die Medikamente ihre emotionalen inneren und äußerlichen Reaktionen reduzieren, als seien sie von einer abpuffernden Schutzschicht umgeben durch die Medikamente. Plötzlich kostet die Bewältigung ihres Alltags sie viel weniger physische und psychische Kraft, da Körper und Geist nicht wie ohne Medikamenteneinnahme dauerhaft auf Vollgas laufen, um sich auf ein Thema zu konzentrieren. Es kostet plötzlich nicht mehr extrem viel Energie, seine innere Unruhe in Schach zu halten und seinem Feuerwerk an Gedanken immer wieder von neuem den Fokus auf ein Thema zu geben. Auch verurteilt man sich nicht mehr dauernd selbst dafür, wenn man einmal wieder tollpatschig und unachtsam war, sehr impulsiv oder vergesslich war und dessen Folgen für sich oder in seinem Umfeld wieder glatt bügeln muss. Man kann das vielleicht gut mit einer Sehschwäche vergleichen. Du kannst auch ohne Brille Deinen Alltag bewältigen, es kostet Deine Augen jedoch unheimlich viel Kraft und als Resultat bekommst Du vielleicht starke Kopfschmerzen und Du fühlst Dich nach einem Tag absolut erschöpft und ausgelaugt. So kann es sich ohne eine Stimulanzientherapie anfühlen. Dies kann vor allem bei einer starken inneren oder äußeren hyperaktiven Symptomatik im Verlauf des Lebens einen Bluthochdruck verstärken und oftmals zu

Nebensymptome bei einer ADHS – Folgen einer unerkannten ADHS – Besonderheiten von ADHS bei Frauen

Welche Nebensymptome treten bei ADHS im Erwachsenenalter auf neben den drei Leitsymptomen Aufmerksamkeitsdefizit, Impulsivität und (teilweise) Hyperaktivität? Welche Folgen hat es für einen Betroffenen, wenn seine ADHS bis ins Erwachsenenalter unerkannt bleibt oder nie erkannt wird? Und gibt es Besonderheiten bei ADHS und Frauen? Ja! Darum dreht sich dieser Blogpost. Viel Freude beim Lesen! Starten wir zunächst einmal mit den Nebensymptomen.   Nebensymptome bei einer ADHS Allgemein haben Betroffene von ADHS neben den drei Leitsymptomen noch weitere sogenannte Nebensymtome die auftreten können und für jeden sehr individuell ausfallen. Das kann von raschem psychischen und körperlichen erschöpft sein bis hin zu seelischen Entwicklungsverzögerungen gehen. ADHSler sind häufig auch sehr gerechtigkeitsliebend und setzen sich altruistisch für ihre Ideale ein. Jedoch sind sie oft auch einfach zu beeinflussen durch andere Menschen. Auch weitere psychische Störungen kommen häufig zusammen mit ADHS vor, im Kindesalter zum Beispiel eine Lese-Rechtschreibschwäche, eine Rechenschwäche oder Tic-Störungen (Neuy-Bartmann, 2019). 80% von Autismus betroffene Kinder haben parallel ein ADHS und ungefähr die Hälfte der Kinder mit ADHS haben auch eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) (Ratgeber ADHS, o. J.a. d.). Auch Hochbegabung und ADHS treten gemeinsam auf. Hochbegabte haben häufig ADHS Symptome und umgekehrt. ADHS Betroffene machen vielfach auch einen sehr intelligenten Anschein, da sie meist extrem schnell reagieren. Tritt ADHS gemeinsam mit Hochbegabung auf, kann das sehr herausfordernd sein für die Betroffenen. Denn sie haben zumeist ein echtes Thema mit einer überhöhten Konzentration. Sie neigen dann dazu sich im Hyperfokus abzutunneln. Das heißt sie arbeiten lange Zeit hocheffizient an etwas und es ist sehr herausfordernd für sie diesen extremen Fokus los zu lassen und sich Pausen zum Erholen zu gönnen. Sie sind so sehr gefährdet, an Burn Out zu erkranken und eine Erschöpfungsdepression zu bekommen. Oft ist es auch der Fall, dass ein hoher IQ lange Jahre ein ADHS wegkompensiert und es erst im mittleren oder hohen Alter erkannt wird. Andersherum ist es auch häufig der Fall, dass ein Hochbegabter mit ADHS einfach seine PS nicht auf die Straße bekommt. Seine Konzentrationsprobleme beeinflussen seine Aufmerksamkeit negativ und sein Arbeitsgedächtnis ist von Reizüberflutung völlig überlastet. Betroffene driften häufig schon mit der Konzentration weg, bevor Infos überhaupt hätten wahrgenommen und verarbeitet werden können (Institut Hochbegabung bei Erwachsenen, 2018). Sie frustriert so häufig ein sehr hoher Anspruch an sich selbst und die immer wiederkehrende Enttäuschung, Wut und Trauer darüber, sein Gehirn einfach nicht voll ausnutzen zu können, und so seinem eigenen Anspruch an sich einfach nicht gerecht zu werden (Simchen, 2012). Auch Hochsensibilität (HSP) und ADHS kommen häufig zusammen vor. Menschen die ausschließlich hochsensibel sind können jedoch auch mit ADHS fehldiagnostiziert werden. Hochsensible Menschen nehmen Reize intensiver wahr als andere und auch deren Verarbeitung ist sensibler. Dies kann Geräusche betreffen, Sonnenlicht, Temperaturen, Gerüche oder auch Stoffe der Kleidung auf der Haut. Wie bei ADHS kann auch das innere Erleben einer HSP viel ausgeprägter sein. Die Forschung steht hier noch am Anfang. Man vermutet, dass eine bestimmte erbliche bedingte, neuronale Struktur ursächlich sein könnte. Man nimmt an, dass 15-25% der Bevölkerung von Hochsensibilität betroffen sind. Dies wird nicht als psychische Störung oder Krankheit betrachtet, kann allerdings wenn unerkannt dazu führen, dass sich psychische Störungen daraus entwickeln (ADHSpedia® Enzyklopädie, o. J.a. d.). Viele ADHSler leiden auch unter Schlafstörungen. Sie erledigen ihre Arbeit lieber abends oder nachts, da sie dann mit weniger Reizen aus ihrer Umgebung konfrontiert sind. Dies führt dazu, dass sie am Folgetag völlig übermüdet sind. Es ist bei Betroffenen generell ein Thema, das richtige Maß für sich zu finden. Vor allem gefährlich ist dies bei Suchtmitteln. Denn diese wirken bei Betroffenen beruhigend, statt anregend wie bei anderen Menschen. Sie unterdrücken so die ADHS Symptome eine kurze Weile, was leider jedoch eine Negativ-Spirale starten kann die zu einer Abhängigkeit führt. Vor allem gefährdet sind Betroffene die nicht diagnostiziert sind und so nicht um ihre ADHS wissen (Ratgeber ADHS, o. J.a. d.). Bezüglich der Corona Pandemie und ADHS hat zudem eine internationale Untersuchung COH-FIT (Collaborative Outcomes study on Health and Functioning during Infection Times) mit über 100.000 Teilnehmern aus mehr als 150 Ländern,  festgestellt, dass im Verlauf der Corona Pandemie psychische Beschwerden wie Ängste, Depressionen, posttraumatische Belastungssymptome, Konzentrationsstörungen und eine stressbezogene Symptomatik bei ADHSlern stärker waren und häufiger auftraten (Maidhof-Schmid, 2021).   Folgen einer unerkannten ADHS Symptomatik Vor wenigen Jahrzehnten gab es noch klarere gesellschaftliche und familiäre Strukturen als heutzutage und somit auch mehr soziale Sicherheit und Kontrolle. Noch früher gab es Großfamilien mit wenig Ablenkungsmöglichkeiten und klar verteilten Aufgaben in der Familie. Wenn jemand von ADHS betroffen war ist dies noch sehr viel weniger aufgefallen. Auch Arbeitgeber werden heute häufig gewechselt. Früher blieb man oft ein Leben lang bei nur einem. Heute leben wir in sich immer wieder wandelnden Strukturen mit andauernder Reizüberflutung, ständiger Erreichbarkeit und viel mehr Zeit- und Leistungsdruck der zu psychosozialem Stress führt. Die sozialen Medien verstärken dies noch weiter. Darunter leiden ADHS Betroffene insbesondere. Bei Stress, unklaren Strukturen und fehlender Sicherheit können sie äußerst empfindlich reagieren. Ist ihre Dekompensationsgrenze ausgereizt, verhalten sie sich dann plötzlich nicht mehr organisiert und reagieren chaotisch und impulsiv (Neuy-Bartmann, 2019). Bei Kindern können Eltern, Kinderärzte, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen durch Fortbildungen bezüglich ADHS aufgeklärt werden und so wichtige Impulse für Diagnosen geben. Bis zu drei Kinder je Schulklasse sind von ADHS betroffen, die gegebenenfalls auch bereits im Kindergarten Symptome hatten. Bei Erwachsenen ist es wichtig, Personalchefs, Führungskräfte und Betriebsräte für ADHS zu sensibilisieren, damit diese ADHS Symptome wahrnehmen und eventuell darauf aufmerksam machen können, anstelle für den Betroffenen einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Wichtig ist es, die Arbeitsumgebung so zu verändern, dass die ADHS Symptomatik am Arbeitsplatz minimiert wird, damit der Betroffene so seine bestmögliche Leistung für den Arbeitgeber erbringen kann. In einem vertrauensvollen privaten und beruflichen Umfeld kann ADHS so als Chance betrachtet werden, sich so persönlich weiter zu entwickeln. Essentiell ist auf jeden Fall eine professionelle Diagnostik (Neuy-Bartmann, 2019). Denn bleibt das ADHS unentdeckt, kann die Symptomatik im Laufe der Lebensjahre Konflikte in Beziehungen und auch im Arbeitsleben mit sich bringen, bis hin zur Arbeitslosigkeit. Blicken Betroffene zurück, erkennen Sie oftmals eine Serie von Misserfolgen,

Definition, Ursachen, Behandlung und Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter

Definition von ADHS Wie wird ADHS und ADHS im Erwachsenenalter eigentlich definiert? Was sind seine Ursachen und wie wird es diagnostiziert und behandelt? Sind Menschen mit ADHS per se krank? Nein, das sind sie nicht. Sie haben mit ADHS vielmehr eine Verhaltensvariante die sich in leichten, mittelschweren und schweren Ausprägungsgeraden zeigt (ADHSpedia® Enzyklopädie, o. J.a. c.). Es gibt somit auch eine Vielzahl von ADHS Betroffenen die dadurch in ihrem Lebensverlauf gar keinen Leidensdruck oder Herausforderungen erleben. Der Schweregrad der Symptomatik ist fließend (Neuy-Bartmann, 2019). ADHS, die „Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung“, wird durch die folgenden drei Leitsymptome definiert: Aufmerksamkeitsdefizit Impulsivität Hyperaktivität (in bestimmten Fällen)   Jedoch sind diese Leitsymptome nicht bei allen Betroffenen gleich ausgeprägt. Die ICD-11 unterscheidet daher drei Formen von ADHS: ADHS vom unaufmerksamen Typ mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsstörungen und Konzentrationsstörungen  ADHS mit überwiegend hyperaktiven und impulsiven Symptomen  ADHS vom kombinierten Typ mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsstörungen und auch Hyperaktivität und Impulsivität, wobei keines der beiden signifikant stärker auftritt (ADHS Kompakt ev, 2022) Noch in den 80er Jahren ging man davon aus, dass diese Störung nur Kinder und Jugendliche betrifft (Hinkelmann, 2016 c.). Insbesondere Mädchen und Frauen mit ADHS haben oft auch eine Hypoaktivität. Die Betroffenen sind verträumt und langsam statt hyperaktiv. Die Begriffe ADHS und ADS werden oft parallel  oder synonym verwendet, so wie auch in meinem Blog. Forschungen zeigen, dass bei 50-80 Prozent der Betroffenen im Kinder- und Jugendalter auch im Erwachsenenalter die Symptome weiter bestehen. Die Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bzw. die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung ohne Hyperaktivität (ADS) treten mit 5% im Kindesalter und mit 2,8% im Erwachsenenalter als Erkrankung oft auf (Philipsen & Döpfner, 2020). ADHS Symptome können sich vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter verändern. Viele Betroffene können so im Erwachsenenalter ihre Impulsivität besser kontrollieren. Und eine ausgeprägte Hyperaktivität als Kind kann sich bei Erwachsenen in einer starken rein innerlichen Unruhe zeigen. Für Betroffene jeden Alters sehr ähnlich ist jedoch die Aufmerksamkeitsstörung die sie sehr belastet (Ratgeber ADHS, o. J.a. q.), Im Kindes- und Jugendalter kann es häufig zu Fehldiagnosen kommen, während Erwachsene jedoch immer noch zu selten eine korrekte Diagnose ADHS erhalten (Calia, 2008).  Dies liegt auch daran, dass ADHS bei Erwachsenen heute leider immer noch kaum bekannt ist. Das führt häufig dazu, dass viele Betroffene zwar einen hohen Leidensdruck haben, jedoch nicht darauf kommen, dass der Grund dafür eine unerkannte ADHS sein könnte. Auch Fachleute im medizinischen Bereich haben oft noch zu wenig Wissen was dieses komplexe Störungsbild angeht, wie man es am besten behandelt und welche Folgen die Störung für betroffene Menschen und ihre Umgebung haben kann (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Dies begründet auch mein ganz persönliches warum. Auch ich habe meine Diagnose erst mit Mitte 30 erhalten. Auf Grund meines eigenen (Um)weges ist es mir heute eine absolute Herzensangelegenheit, mit meiner ADHS offen umzugehen und so noch mehr Bewusstsein, Aufklärung und Hilfe zur Selbsthilfe für ADHS im Erwachsenenalter zu schaffen.     Ursachen von ADHS Laut neuesten Untersuchungen ist ADHS hauptsächlich durch eine Störung des Hormonstoffwechsels im Gehirn verursacht, wobei der Verlauf auch von psychosozialen Faktoren beeinflusst wird. Die Störung ist komplex. Es geht bei ADHS jedoch weder um eine Charakterschwäche Betroffener, noch um das Resultat einer unzureichenden Erziehung im Kindes- und Jugendalter. Jedoch kann es die Symptomatik negativ beeinflussen, wenn Eltern sich selber nicht strukturiert organisieren, wenig konsequente Erziehungsregeln umsetzen oder die betroffenen Kinder ihre Eltern ängstlich oder impulsiv erleben. Durch den genetischen Faktor bei ADHS können auch mehrere Familienmitglieder betroffen sein. Dies ist herausfordernd, da sich deren Symptome so gegenseitig verstärken und auf diese Weise eine toxische Stimmung entstehen kann (Neuy-Bartmann, 2019). Bei ADHS ist die Regulation von körpereigenen Neurotransmittern im Frontalhirn (besonders Dopamin und Noradrenalin) gestört und somit die Reizweiterleitung. Dies führt dazu, dass die relevanten Botenstoffe nicht  gleich verteilt aufgenommen und abgegeben werden, was als nicht heilbar betrachtet wird (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Das Frontalhirn hat die Aufgabe Prioritäten zu setzen, Entscheidungen zu treffen, Erfahrungen zu reflektieren und die Informationsverarbeitung zu steuern. Bei ADHS ist es nicht komplett entwickelt, ebenso die Reizfilterung im Gehirn. Betroffene fühlen sich häufig reizüberflutet und es stellt eine enorme Herausforderung dar, die Masse an Reizen und Informationen die auf sie herein prasselt zu sortieren und zu verarbeiten. Das hat gravierende Auswirkungen auf ihr Arbeitsgedächtnis. Du kennst sicher beim Arbeitsspeicher eines Computers, dass dieser blockiert und sich aufhängt, wenn er von Informationen und Befehlen überlastet ist. Er benötigt dann einige Zeit, bis er wieder reibungslos läuft inklusive aller Programme. Oder aber er stürzt ab und man muss den Computer und alle Programme neu starten. Ähnlich ergeht es Betroffenen von ADHS. Sie blockieren sich bei zu starker Reizüberflutung unbewusst und automatisch und schweifen in ihren Gedanken ab und machen einen geistesabwesenden Eindruck wie in ihrer eigenen Gedankenwelt (Huggenberger, o. J.a.).   Behandlung von ADHS Medikamente können dieses Ungleichgewicht an Neurotransmittern deutlich verringern, wenn deren Einnahme für Betroffene in Frage kommt und sie mit den Nebenwirkungen vertragen werden und wirken (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). ADHS wird über die reine empfohlene Einnahme von Medikamenten in der Regel ambulant und multimodal behandelt, um die Symptome zu lindern, und besser mit seiner ADHS   zu leben. Das heißt über die medikamentöse Therapie hinaus kombiniert man Psychoedukation und idealerweise auch eine Psychotherapie. So wird eine Struktur geschaffen, um dem Betroffenen schnellst möglich zu helfen, selbstwirksam seine Lebensgestaltung so zu verändern, dass er ein besseres psychisches Wohlbefinden erlangt. Eine multimodale Therapie wird von einem auf ADHS spezialisierten Experten vorgenommen. Dies kann ein ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut sein, ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, für psychosomatische Medizin oder für Neurologie. Die ADHS Symptomatik soll so reduziert werden, Herausforderungen und Konflikte im Alltag verringert und das Selbstwertgefühl des Patienten gestärkt (Amrhein, 2020 b.). Auf diese Weise entwickeln sie auch ganz fokussiert ihre positiven Eigenschaften und Talente (ADHS Deutschland e.V., o. J.a.). Gleichzeitig zielt diese Behandlungsform darauf ab, ggf. zunächst weitere psychische Erkrankungen zu therapieren und zu lindern. Dies sind häufig Depressionen, Ängste oder ein Suchtverhalten wie eine Alkohol- oder Cannabisabhängigkeit, die die ADHS überlagern. Betroffene sind über klassische Drogen hinaus sehr anfällig für Süchte jeder Art. Sei

Definition, Ursachen, Behandlung und Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter.

  Hallo und herzlich willkommen! Schön, dass Du hier bist. Möglicherweise wurdest Du erst kürzlich mit ADHS im Erwachsenenalter diagnostiziert oder Du bist ein Angehöriger, Freund oder Coach eines Betroffenen. Vielleicht ist es auch so, dass Du ADHS bei Dir selbst vermutest, ohne bereits eine Diagnose erhalten zu haben, und möchtest Dich jetzt ausführlicher darüber informieren. ADHS wird immer noch hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen assoziiert. Jedoch bleibt ADHS bei einem Großteil der Betroffenen auch im Erwachsenenalter bestehen. Viele Menschen wissen dies nicht. So leiden immer noch viele Erwachsene unter ihrer ADHS Symptomatik und haben gar keine Ahnung, dass eine unerkannte ADHS der Grund sein könnte für ihren Leidensdruck. Als Systemischer Coach und selber Betroffene, mit einer milden Symptomatik, möchte ich durch mein ADHS Selbstcoaching Buch und meinen Blog dazu beitragen, mehr Bewusstsein für ADHS im Erwachsenenalter zu schaffen. Dadurch möchte ich einen Beitrag dazu leisten, über ADHS bei Erwachsenen aufzuklären und vor allem anderen Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Denn es nutzen bedauerlicherweise viele (unwissend) Betroffene ihr volles Potenzial an Lebensqualität noch gar nicht aus. Je nach Schweregrad der Störung haben die Betroffenen auch als Erwachsene Schwierigkeiten, ihren privaten und beruflichen Alltag effizient und bedürfnisorientiert zu managen. Sie entwickeln leider auch häufig belastende Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Ängste oder ein Suchtverhalten. Dies liegt an den drei Leitsymptomen der Störung, dem Aufmerksamkeitsdefizit, der Impulsivität und manchmal auch der Hyperaktivität. Laut neuesten Untersuchungen ist ADHS hauptsächlich durch eine Störung des Hormonstoffwechsels im Gehirn verursacht, wobei der Verlauf auch von psychosozialen Faktoren beeinflusst wird. Die Störung ist komplex. Es geht bei ADHS jedoch weder um eine Charakterschwäche Betroffener, noch um das Resultat einer unzureichenden Erziehung im Kindes- und Jugendalter. Jedoch kann es die Symptomatik negativ beeinflussen, wenn Eltern sich selber nicht strukturiert organisieren, wenig konsequente Erziehungsregeln umsetzen oder die betroffenen Kinder ihre Eltern ängstlich oder impulsiv erleben (Neuy-Bartmann, 2019). Bei erwachsenen ADHS Betroffenen können immer wieder Konflikte mit ihrem Umfeld auftreten, wenn sie spontan handeln und Entscheidungen treffen, ohne die Auswirkungen ihres Verhaltens vorher abzuwägen. Auch mit ihrer Unaufmerksamkeit, Ungeduld und teilweise inneren oder äußerlichen Rastlosigkeit können sie anecken. Vielleicht erkennst Du Dich selber darin wieder. Jedoch haben sich auch viele Betroffene im Verlauf ihres Lebens selber eine gute Lebensqualität  geschaffen und verspüren so gar keinen Leidensdruck durch ihre Symptomatik. Denn erst wenn die eigene Symptomatik subjektiv zu einem belastenden Leidensdruck für sich bzw. die eigene Umgebung führt, wäre es wichtig und empfehlenswert, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Auf ADHS spezialisierte Experten wie ein ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut, ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, für psychosomatische Medizin oder für Neurologie sind hier die richtigen Ansprechpartner, um zunächst abklären zu lassen, ob auf Grund der Schwere der eigenen Symptomatik oder aktuellen psychischen Begleiterkrankungen wie einer Depression oder Ängsten, zunächst eine Psychotherapie und/oder medikamentöse Therapie empfehlenswert wäre. Präventives Coaching bei ADHS, und so auch ein Selbstcoaching wie durch mein Buch und meine ergänzenden persönlichen ADHS Coachings, sollten idealweise erst daran anschließend nach oder als Teil einer individuellen multimodalen ADHS Therapie eingesetzt werden (Ryffel-Rawak, 2003). Coaching könnte Dich jedoch auch in der Zeit des leider häufig langen Wartens auf einen Therapieplatz überbrückend und unterstützend begleiten, insofern Du Dich wohl damit fühlst. Denn man ist seinem ADHS nicht hilflos ausgeliefert. ADHS Experten empfehlen, sich selber mit Psychoedukation zu helfen, um seine Symptome mit Selbsterziehung, Disziplin und einem konsequenten Selbstmanagement zu reduzieren. Es gibt verschiedene effiziente, von ADHS Fachleuten empfohlenen Life Hacks, die man für sich anwenden kann, um seine Lebensqualität zu verbessern (Amrhein, 2020 b.).   Aktiviere jetzt Deine ADHS Superpower!  Wenn Du meinen Blog gefunden hast, dann bist Du sehr wahrscheinlich selber betroffen von ADHS, hast idealerweise bereits Deinen Frieden damit geschlossen und es akzeptiert, und wünschst Dir jetzt Deine zukünftige Lebensgestaltung mit Deiner ADHS ganz bewusst und eigenverantwortlich zu übernehmen. Wie schön, dass Du Dir so proaktiv mehr Lebensqualität mit Deiner ADHS schenken möchtest. Dann bleib doch einfach ein bisschen hier. Lass Dich nicht weiter von Deiner ADHS Symptomatik ausbremsen. Kontrolliere sie jetzt Schritt für Schritt und zünde so Deine ADHS Superpower. Denn Menschen mit ADHS haben auch ganz spezielle Stärken und Gaben. Sie schaffen es nur häufig nicht, diese einzigartigen PS auch wirklich auf die Strasse zu bekommen. Die Ursachen liegen oft in einem Mangel an Stressmanagement und Selbstmanagement, wodurch ADHSler sich häufig sehr getrieben und erschöpft fühlen. Oder bei Themen und Aufgaben, für die sie einfach gar kein Interesse haben, gelingt es ihnen nicht einmal Ihren Motor zu starten. Mein Selbstcoaching Buch kann Dich jetzt dabei unterstützen, Deine PS strukturiert auf die Strasse zu bringen. Es kann Dir auch helfen, Deine Resilienz, Deine seelische Widerstandskraft in Deinem Leben mit Deiner ADHS so vorausschauend zu stärken. Resiliente Menschen haben im übertragenen Sinne ein starkes Immunsystem für Ihre Seele. Krisen können sie durch Ihre persönlichen oder sozial vermittelten Ressourcen bewältigen, und sie betrachten diese als Impuls für Ihre eigene persönliche Weiterentwicklung (ADHSpedia® Enzyklopädie, o. J.a. b.).  Obwohl es eine genetische Veranlagung gibt, entwickelt sich Resilienz auch im Verlauf des Lebens und somit kann man diese auch ganz bewusst stärken. Dazu kannst Du von meinem Buch Folgendes erwarten: Dein strukturierter Selbstcoaching Prozess hilft Dir, eine positive lösungsorientierte Haltung im Umgang mit Deiner ADHS zu verinnerlichen. Du lernst, welche Deine wichtigsten Bedürfnisse im Leben sind und bekommst Klarheit darüber, welche Du momentan vielleicht noch zu wenig oder überhaupt noch gar nicht pflegst. Du lernst, mit Deiner ADHS Schritt für Schritt lösungsorientiert realistische Ziele und auch Zwischenziele für die verschiedenen Bereiche Deines Lebens zu erreichen, die Deine wichtigsten Bedürfnisse nähren. Dein Selbstcoaching begleitet Dich so auf Deinem Weg, Dir ein effizientes Selbstmanagement für Dich zu verinnerlichen. Im ersten Teil des Buches erfährst Du dazu zunächst mehr über Deine individuelle ADHS Symptomatik und lernst neueste und wissenschaftlich basierte Methoden kennen, um Deine Symptome mildern zu können. Dies kann Dir nachhaltig gelingen, indem Du diese von ADHS Experten empfohlenen Life Hacks als feste Gewohnheit durch ein gutes Selbstmanagement in Dein Leben integrierst. Du erhältst Impulse, dies auch in Deinem täglichen Leben gerade dann optimistisch und konsequent umzusetzen,

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Tapetenwechsel Coaching | ADHS & Hochsensibilität | Marion Dahlhoff