Nebensymptome bei einer ADHS – Folgen einer unerkannten ADHS – Besonderheiten von ADHS bei Frauen

Inhaltsverzeichnis

Welche Nebensymptome treten bei ADHS im Erwachsenenalter auf neben den drei Leitsymptomen Aufmerksamkeitsdefizit, Impulsivität und (teilweise) Hyperaktivität? Welche Folgen hat es für einen Betroffenen, wenn seine ADHS bis ins Erwachsenenalter unerkannt bleibt oder nie erkannt wird? Und gibt es Besonderheiten bei ADHS und Frauen? Ja! Darum dreht sich dieser Blogpost. Viel Freude beim Lesen! Starten wir zunächst einmal mit den Nebensymptomen.

 

Nebensymptome bei einer ADHS

Allgemein haben Betroffene von ADHS neben den drei Leitsymptomen noch weitere sogenannte Nebensymtome die auftreten können und für jeden sehr individuell ausfallen. Das kann von raschem psychischen und körperlichen erschöpft sein bis hin zu seelischen Entwicklungsverzögerungen gehen. ADHSler sind häufig auch sehr gerechtigkeitsliebend und setzen sich altruistisch für ihre Ideale ein. Jedoch sind sie oft auch einfach zu beeinflussen durch andere Menschen. Auch weitere psychische Störungen kommen häufig zusammen mit ADHS vor, im Kindesalter zum Beispiel eine Lese-Rechtschreibschwäche, eine Rechenschwäche oder Tic-Störungen (Neuy-Bartmann, 2019). 80% von Autismus betroffene Kinder haben parallel ein ADHS und ungefähr die Hälfte der Kinder mit ADHS haben auch eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) (Ratgeber ADHS, o. J.a. d.).

Auch Hochbegabung und ADHS treten gemeinsam auf. Hochbegabte haben häufig ADHS Symptome und umgekehrt. ADHS Betroffene machen vielfach auch einen sehr intelligenten Anschein, da sie meist extrem schnell reagieren. Tritt ADHS gemeinsam mit Hochbegabung auf, kann das sehr herausfordernd sein für die Betroffenen. Denn sie haben zumeist ein echtes Thema mit einer überhöhten Konzentration. Sie neigen dann dazu sich im Hyperfokus abzutunneln. Das heißt sie arbeiten lange Zeit hocheffizient an etwas und es ist sehr herausfordernd für sie diesen extremen Fokus los zu lassen und sich Pausen zum Erholen zu gönnen. Sie sind so sehr gefährdet, an Burn Out zu erkranken und eine Erschöpfungsdepression zu bekommen.

Oft ist es auch der Fall, dass ein hoher IQ lange Jahre ein ADHS wegkompensiert und es erst im mittleren oder hohen Alter erkannt wird. Andersherum ist es auch häufig der Fall, dass ein Hochbegabter mit ADHS einfach seine PS nicht auf die Straße bekommt. Seine Konzentrationsprobleme beeinflussen seine Aufmerksamkeit negativ und sein Arbeitsgedächtnis ist von Reizüberflutung völlig überlastet. Betroffene driften häufig schon mit der Konzentration weg, bevor Infos überhaupt hätten wahrgenommen und verarbeitet werden können (Institut Hochbegabung bei Erwachsenen, 2018). Sie frustriert so häufig ein sehr hoher Anspruch an sich selbst und die immer wiederkehrende Enttäuschung, Wut und Trauer darüber, sein Gehirn einfach nicht voll ausnutzen zu können, und so seinem eigenen Anspruch an sich einfach nicht gerecht zu werden (Simchen, 2012).

Auch Hochsensibilität (HSP) und ADHS kommen häufig zusammen vor. Menschen die ausschließlich hochsensibel sind können jedoch auch mit ADHS fehldiagnostiziert werden. Hochsensible Menschen nehmen Reize intensiver wahr als andere und auch deren Verarbeitung ist sensibler. Dies kann Geräusche betreffen, Sonnenlicht, Temperaturen, Gerüche oder auch Stoffe der Kleidung auf der Haut. Wie bei ADHS kann auch das innere Erleben einer HSP viel ausgeprägter sein. Die Forschung steht hier noch am Anfang. Man vermutet, dass eine bestimmte erbliche bedingte, neuronale Struktur ursächlich sein könnte. Man nimmt an, dass 15-25% der Bevölkerung von Hochsensibilität betroffen sind. Dies wird nicht als psychische Störung oder Krankheit betrachtet, kann allerdings wenn unerkannt dazu führen, dass sich psychische Störungen daraus entwickeln (ADHSpedia® Enzyklopädie, o. J.a. d.).

Viele ADHSler leiden auch unter Schlafstörungen. Sie erledigen ihre Arbeit lieber abends oder nachts, da sie dann mit weniger Reizen aus ihrer Umgebung konfrontiert sind. Dies führt dazu, dass sie am Folgetag völlig übermüdet sind. Es ist bei Betroffenen generell ein Thema, das richtige Maß für sich zu finden. Vor allem gefährlich ist dies bei Suchtmitteln. Denn diese wirken bei Betroffenen beruhigend, statt anregend wie bei anderen Menschen. Sie unterdrücken so die ADHS Symptome eine kurze Weile, was leider jedoch eine Negativ-Spirale starten kann die zu einer Abhängigkeit führt. Vor allem gefährdet sind Betroffene die nicht diagnostiziert sind und so nicht um ihre ADHS wissen (Ratgeber ADHS, o. J.a. d.).

Bezüglich der Corona Pandemie und ADHS hat zudem eine internationale Untersuchung COH-FIT (Collaborative Outcomes study on Health and Functioning during Infection Times) mit über 100.000 Teilnehmern aus mehr als 150 Ländern,  festgestellt, dass im Verlauf der Corona Pandemie psychische Beschwerden wie Ängste, Depressionen, posttraumatische Belastungssymptome, Konzentrationsstörungen und eine stressbezogene Symptomatik bei ADHSlern stärker waren und häufiger auftraten (Maidhof-Schmid, 2021).

 

Folgen einer unerkannten ADHS Symptomatik

Vor wenigen Jahrzehnten gab es noch klarere gesellschaftliche und familiäre Strukturen als heutzutage und somit auch mehr soziale Sicherheit und Kontrolle. Noch früher gab es Großfamilien mit wenig Ablenkungsmöglichkeiten und klar verteilten Aufgaben in der Familie. Wenn jemand von ADHS betroffen war ist dies noch sehr viel weniger aufgefallen. Auch Arbeitgeber werden heute häufig gewechselt. Früher blieb man oft ein Leben lang bei nur einem.

Heute leben wir in sich immer wieder wandelnden Strukturen mit andauernder Reizüberflutung, ständiger Erreichbarkeit und viel mehr Zeit- und Leistungsdruck der zu psychosozialem Stress führt. Die sozialen Medien verstärken dies noch weiter. Darunter leiden ADHS Betroffene insbesondere. Bei Stress, unklaren Strukturen und fehlender Sicherheit können sie äußerst empfindlich reagieren. Ist ihre Dekompensationsgrenze ausgereizt, verhalten sie sich dann plötzlich nicht mehr organisiert und reagieren chaotisch und impulsiv (Neuy-Bartmann, 2019).

Bei Kindern können Eltern, Kinderärzte, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen durch Fortbildungen bezüglich ADHS aufgeklärt werden und so wichtige Impulse für Diagnosen geben. Bis zu drei Kinder je Schulklasse sind von ADHS betroffen, die gegebenenfalls auch bereits im Kindergarten Symptome hatten. Bei Erwachsenen ist es wichtig, Personalchefs, Führungskräfte und Betriebsräte für ADHS zu sensibilisieren, damit diese ADHS Symptome wahrnehmen und eventuell darauf aufmerksam machen können, anstelle für den Betroffenen einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Wichtig ist es, die Arbeitsumgebung so zu verändern, dass die ADHS Symptomatik am Arbeitsplatz minimiert wird, damit der Betroffene so seine bestmögliche Leistung für den Arbeitgeber erbringen kann.

In einem vertrauensvollen privaten und beruflichen Umfeld kann ADHS so als Chance betrachtet werden, sich so persönlich weiter zu entwickeln. Essentiell ist auf jeden Fall eine professionelle Diagnostik (Neuy-Bartmann, 2019). Denn bleibt das ADHS unentdeckt, kann die Symptomatik im Laufe der Lebensjahre Konflikte in Beziehungen und auch im Arbeitsleben mit sich bringen, bis hin zur Arbeitslosigkeit. Blicken Betroffene zurück, erkennen Sie oftmals eine Serie von Misserfolgen, Kränkungen und Enttäuschungen, für die sie keine Erklärung haben. Je älter sie wurden, desto chaotischer wurde im Grunde ihr Leben. Allerdings kommen auch Überkompensationen vor, wenn ADHSler zwanghaft ihr Chaos zu kontrollieren versuchen. Diese Historie kann bei Betroffenen zu einem dauerhaft schwachen Selbstwertgefühl führen und zu Selbstvorwürfen, die sie über die Jahre für sich angesammelt haben.

Hier kann eine Psychotherapie heilsam sein. Besonders eine Gruppentherapie, in der man in einem sicheren Rahmen durch die Gruppe gespiegelt wird. So kann man durch Feedback lernen, wie unser Umfeld uns wahrnimmt, und sich wertschätzend und lösungsorientiert mit anderen auseinander setzen und behaupten.  Im besten Fall unterstützt eine Therapie dabei, sein eigenes anders sein für sich liebevoll anzunehmen und voll zu akzeptieren, anstelle dem inneren Kritiker immer wieder die Zügel in die Hand zu geben, sich selber abzuwerten und den Anspruch an sich zu haben, so normal wie der vermeintliche Rest der Welt zu sein.

Besonders hypoaktive, schüchterne ADS Betroffene ohne Hyperaktivität, vielfach Frauen, werden im Verlauf ihres Lebens weniger gesehen als die extrovertierten hyperaktiven Betroffenen. Oftmals hat sich so die Erfahrung in ihnen verinnerlicht, dass sie in ihren Bedürfnissen und als Mensch nicht wahrgenommen und wertschätzend behandelt werden. Sie glauben sich nicht behaupten zu können und knicken ein und adaptieren sich, bevor sie überhaupt begonnen haben, für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen und zu kämpfen. Die Krux ist, dass wenn man ein solches Selbstbild von sich hat, sich oftmals auch die Umgebung entsprechend verhält. Durch diesen Hintergrund entwickeln ADHS Betroffene häufig ein sehr schwaches Selbstbewusstsein und weitere psychische Erkrankungen wie Angstzustände, Depressionen oder eine Suchtproblematik (Neuy-Bartmann, 2019).

Was leider immer noch wenig bekannt ist, ist, dass auch hinter einer manisch depressiven Diagnose, einer emotional instabilen, histrionischen, Borderline oder narzisstischen Persönlichkeitsstörung ein noch unerkanntes ADHS liegen kann. Diese Erkrankungen überlagern die ADHS Symptomatik häufig dominant im Vordergrund, weswegen das ADHS unerkannt bleibt. Auch da, wie bereits erwähnt, sich noch zu wenig Ärzte und Therapeuten gut mit ADHS im Erwachsenenalter auskennen und überhaupt in Erwägung ziehen, dies diagnostisch abklären zu lassen  (Ratgeber ADHS, o. J.a. d.).

Wenn ein ADHS jedoch nicht als solches diagnositiziert wird, kann es so dazu kommen, dass die Betroffenen vielleicht sogar jahrelang fehlbehandelt werden, was unserem Gesundheitssystem viel Zeit und Geld kostet und zudem zu zusätzlichen psychischen Störungen führen kann, was bei einer frühzeitigen ADHS Diagnose hätte abgewendet werden können (Neuy-Bartmann, 2019).

Ein Viertel der Betroffenen bekommen beispielsweise eine Angststörung. Bei Prüfungen zum Beispiel kann diese zu einem hohen Maß an Angst führen, wohingegen nicht Betroffene höchstens deutliche Aufregung oder vielleicht leichte Angst wahrnehmen. Auch häufig ist die Erwartungsangst vor Misserfolgen, da Betroffene diese in der Vergangenheit wiederholt erlebt haben (Ratgeber ADHS, o. J.a. d.).

Wenn ein depressiver Betroffener nicht mit ADHS korrekt diagnostiziert wird, dann kann die Depression nicht dauerhaft heilen. Denn die ADHS Symptomatik besteht weiter, wird nicht erkannt und kann so nicht gemildert werden. Häufig treten bei Betroffenen mit depressiven Erkrankungen auch Somatisierungsstörungen ohne körperliche Ursache auf. Die Depression schlägt sich dann auch im Körper nieder z.B. durch Beklemmungsgefühle, Druck im Kopf oder Kopfschmerzen, Stechen in der Brust, einem gefühlten Kloß im Hals, oder andere Symptome. Aber auch auf klare organische Erkrankungen kann ADHS durch die vielfachen Stimmungsschwankungen einen negativen Einfluss haben. Zum Beispiel kann ein Bluthochdruck sich öfter verstärken, oder auch Diabetes ist dann herausfordernder einzustellen. Zudem gibt es auch Krankheiten, die, ohne bisher durch Forschungen erklärbar, zunehmend mit ADHS zusammen vorkommen wie zum Beispiel Allergien oder Fibromyalgie.

Viele ADHSler erleben auch in mittlerem Alter häufig ein Burnout-Syndom, da sie im Verlauf ihres Lebens durch ihre ADHS Symptomatik mit sehr viel Stress konfrontiert waren haben und diesen zumeist auch durch ein mangelndes Selbst-und Stressmanangement selber erschaffen und verstärken. Im schlechtesten Fall kann daraus dann eine Depression entstehen. Ebenfalls kommen Zwangsstörungen häufig parallel vor mit perfektionistischen und sehr genauen Zügen. Es wird angenommen, dass ADHSler ihre immer wiederkehrenden Erfahrungen mit ihrem Chaos, ihrer Vergesslichkeit und Flüchtigkeitsfehlern so übergenau kompensieren und sich so ständig selber kontrollieren. Dies führt jedoch dazu, dass sie sich sehr umständlich und langsam verhalten, was ihnen so weiteren Stress verursacht. Hier kann es auch vorkommen, dass nur in einzelnen Lebensbereichen eine Überkompensation gelebt wird, und es in anderen weiterhin chaotisch ist (Neuy-Lobkowicz, o. J.A.). Unter impulsiven Straffälligen oder politischen Extremisten finden sich häufig auch unerkannte ADHS Betroffene die eine Opferhaltung verinnerlich haben, sich von der Gesellschaft abgehängt fühlen, und in einer angenommenen familiären Struktur Sicherheit für sich finden (Neuy-Bartmann, 2019).

 

ADHS/ADS bei Frauen

Bei Frauen gibt es Besonderheiten bezüglich Ihrer ADHS Symptomatik. Vielfach sind Frauen wie bereits erwähnt hypoaktiv und nicht hyperaktiv, weswegen ihr ADS als Kind nicht auffällt. Dies führt häufig zu komorbiden Störungen wie Depressionen, Essstörungen, Ängsten und nur diese werden im Erwachsenenalter diagnostiziert und nicht ihr ADS/ADHS. Ihren Alltag erleben diese Frauen dann als immer herausfordernder, wenn sie erwachsen werden, ohne dies wirklich nachvollziehen zu können. Auch Hormonschwankungen belasten betroffene Frauen im Pubertätsalter, durch den weiblichen Zyklus und auch in den Wechseljahren.

Bedauerlicherweise wird auch heutzutage Frauen häufig noch ein Rollenbild zugeschrieben, in dem es darum geht, sich anzupassen statt sich selber frei zu entwicklen, und sich nach den Bedürfnissen anderer zu richten statt nach den eigenen. Ist man eine solche Frau ohne eine diagnostizierte ADHS/ADS ist dies extrem anstrengend und Kräfte zehrend. Vielfach entwickeln diese Frauen nur ein schwaches Selbstwertgefühl und erleben dauerhaften psychischen Stress, Ängste und Depressionen. Sie enden oft in Beziehungen, die von ihrer Dynamik ungesund für sie sind und erleiden so belastende Ehe-/ und Beziehungsprobleme.

Betroffene Frauen mit einer hohen Intelligenz ohne ADHS Diagnose haben zudem häufig eine erfolgreiche Karriere hinter sich. Sie laufen jedoch häufiger Gefahr, einen Burnout bzw. eine Erschöpfungsdepression zu bekommen, und zwar auf Grund der Diskrepanz zwischen ihrem Intellekt und ihrer sozialen und emotionalen Funktionsfähigkeit. Sie haben gelernt ihre Symptome zu maskieren, und so vor ihrem Umfeld zu verstecken, was sie häufig jedoch sehr viel Kraft kostet. Sie sind oft Perfektionistinnen die gerne alles alleine machen, statt andere um Hilfe zu bitten. So landen sie in einer Überkompensation ihrer Symptomatik. Allerdings bleibt ihr ADHS / ADS so häufig auch unerkannt, auch wenn es im Verlauf des Lebens zu stärkeren Symptomen kommt. Es werden dann vielfach Fehldiagnosen getroffen wie zum Beispiel eine Depression oder eine Angststörung, die das ADHS / ADS jedoch nur überlagern (ADHD and Women, 2020-21).

 

Stärken von ADHS-Betroffenen

Betroffene bringen jedoch auch außergewöhnliche positive Eigenschaften mit. Sie sind voller Phantasie, Kreativität und sehr originell und unkonventionell. Häufig haben sie wie bereits erwähnt einen extremen Gerechtigkeitssinn (Neuy-Bartmann, 2019). Sie reißen ihr Umfeld oftmals mit ihrer Art schwungvoll mit und sind mutig. Betroffene zeichnet auch eine sehr hilfsbereite, emphatische Art aus. Sie sind direkt, ehrlich und häufig auch sehr sensibel und reizoffen. Ihre Umwelt nehmen sie detailliert und holistisch wahr und sie haben ein schnelles Auffassungsvermögen (Stern, 2021; Ratgeber ADHS, o. J.a. e.). Wenn sie für ein Thema wirklich brennen können sie auch sehr lange ihre Motivation aufrecht erhalten und in einen extrem produktiven flow-artigen Zustand gelangen, um ihre Ziele zu erreichen (Amrhein, 2020 a.). Den Hyperfokus: eine ganz klare ADHS Superpower, in dem sie sich intuitiv völlig abtunneln und Ihre Umgebung und Zeit völlig verdrängt werden (Huggenberger, o. J.a.). Sie geben dann so lange Vollgas, bis ihr Ziel erreicht ist für das sie brennen. Wenn Betroffene zudem selber einmal für sich erlernt haben, wie sie sich mit ihrem ADHS gut strukturieren und organisieren, können sie dies auch sehr gut an andere weitergeben (Ratgeber ADHS, o. J.a. e.).

Essentiell ist es für Betroffene von ADHS, ihre Lebensgestaltung auf die eigenen wichtigsten Bedürfnisse abzustimmen, um sich wohl zu fühlen und erfolgreich seine persönlichen Stärken entwicklen zu können. Vernachlässigen Betroffene ihre eigenen Bedürfnisse, so belastet sie auch ihre ADHS Symptomatik mehr. Genau so wie ein Pinguin an Land umständlich langsam watschelt und erst in seinem Element, dem Wasser, blitzschnell und wendig unterwegs ist. Es ist daher wichtig, die eigenen ADHS Symptome zu erkennen, und auch um seine Stärken und Schwächen zu wissen und diese für sich liebevoll zu akzeptieren. So bekommt man immer mehr feine Antennen dafür, ob man gerade vielleicht wieder im falschen Element für sich unterwegs ist und sich watschelnd an Land unsinniger Weise mit rasend schnellen Hasen vergleicht, oder ob man in dem für sich stimmigen Element ist, dem eigenen Wasser, das wirklich passt und in dem man sich pudelwohl und zufrieden fühlt.

 

Bekannte ADHS Betroffene

Erfreulicherweise gehen immer mehr prominente Betroffene offen mit ihrem ADHS um. Unter ihnen finden sich viele künstlerisch tätige Menschen, Visionäre, unkonventionell eingestellte Menschen und Weltverbesserer mit einem starken Rückgrat und dem Herz auf der Zunge, die unserem gesellschaftlichen Leben wichtige Impulse geben und es bereichern (Ratgeber ADHS, o. J.a. e.).

Bekannte deutsche ADHSler sind unter anderem der Arzt und Kabarettist Eckhart von Hirschhausen, der Ende 2023 eine tolle Reportage für mehr Bewusstsein für ADHS (im Erwachsenenalter) gemacht hat, die Du unter folgendem Link anschauen kannst. Auch der CDU Politiker Christopher Lauer, Kathrin Weßling, Nadja Naddel abdel Farrag, Benjamin von Stuckradt Barre und Jan Ullrich sind betroffen von ADHS (ADHSpedia® Enzyklopädie, o. J.a. a.), ebenso Schauspieler David Striesow (T-Online, 2016) und die Moderatorin Sarah Kuttner (Express, 2023).

International bekannte ADHSler die offen damit umgehen sind zum Beispiel Sir Richard Branson (Virgin Gründer), Michael Phelps (Sportler), Jamie Oliver, Justin Timberlake und Microsoft Gründer Bill Gates (University of the People, o. J.a.). Ebenfalls betroffen sind David Neeleman (JetBlue Airways Gründer), Jim Carrey, Kristen Steward und Paris Hilton (Adult Attention Deficit Disorder Center of Maryland, o. J.a. & University of the People, o. J.a.). Auch Will Smith, Beyoncé Knowles, Britney Spears und Marone 5 Sänger Adam Levine ADHS sind von AHDS betroffen (T-Online, 2016). Taylor Swift die vor kurzem Gelsenkirchen in „Swiftkirchen“ verwandelt hat ist ebenfalls betroffen von ADHS.

Ich hoffe dieser Artikel war für Dich informativ was die Themen Nebensymptome bei ADHS angeht, den Besonderheiten bei ADHS bei Frauen, sowie hinsichtlich der Folgen für Betroffene, wenn ihr ADHS bis ins Erwachsenenalter unerkannt bleibt. Wenn Du langfristig selbstwirksam Deine Symptomatik lindern möchtest abonniere doch gerne meinen Blog für regelmäßige Artikel und Impulse zu Selbst- und Stressmanagement bei ADHS im Erwachsenenalter. Im nächsten Blogpost geht es ausführlich um das Thema Behandlungsmöglichkeiten bei ADHS im Erwachsenenalter.

Oder gönn Dir Dein ganz individuelles ADHS Sebstcoaching mit meinem Buch, das im Springer Verlag erschienen ist. Hier gelangst du zur Leseprobe und kaufen kannst Du es zum Beispiel direkt bei Springer oder Amazon.

Herzlichst

Marion Dahlhoff

 

Literatur

ADHD and Women (2020-21). Über unser Projekt. https://adhd-women.eu/de/ueber/. Zugegriffen: 18.05.2023.

ADHSpedia® Enzyklopädie (o. J.a. a.). Bekannte Persönlichkeiten mit ADHS. https://www.adhspedia.de/ wiki/Bekannte_Persönlichkeiten_mit_ADHS. Zugegriffen: 13.06.2023.

ADHSpedia® Enzyklopädie (o. J.a. d.). Hochsensibilität. https://www.adhspedia.de/wiki/ Hochsensibilit%C3%A4t. Zugegriffen: 24.10.2021.

Adult Attention Deficit Disorder Center of Maryland (o. J.a.). Famous People with ADHD. https:// addadult.com/add-education-center/famous-people-with-adhd/. Zugegriffen: 18.05.2023. Zugegriffen: 18.05.2023.

Amrhein, Dr. C. (2020 a.). Symptome einer ADHS. https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/adhs- erwachsene/symptome/. Zugegriffen: 03.10.2020.

Dahlhoff, M. (2024). Tapetenwechsel für die Seele. Ihr Selbstcoaching für Stress- und Selbstmanagement bei ADHS im Erwachsenenalter. Springer. Wiesbaden.

Express (2023). Endlich Gewissheit. Sarah Kuttner erleichtert über Diagnose: „Ich bin gar nicht verrückt“. https://www.express.de/promi-und-show/sarah-kuttner-erleichtert-ueber-diagnose-ich-bin-gar-nicht- verrueckt-595898. Zugegriffen: 24.06.2023.

Huggenberger, Dr. phil. R. (o. J.a.). Therapeutische Vereinigung für Erwachsene mit ADHS: Symptome der ADHS. https://www.adhs-info-schweiz.ch/adhs/symptome-der-adhs/. Zugegriffen: 03.10.2020.

Institut Hochbegabung bei Erwachsenen (2018). Über Ablenkbarkeit, Impulsivität und Konzentrationsprobleme. Hochbegabung und ADHS. https://ihbv.nl/wp-content/uploads/2018/11/ IHBV_Hochbegabung_und_ADHS.pdf. Zugegriffen: 24.10.2021.

Maidhof-Schmid, K. (2021). Studienlage. Sind ADHS-Betroffene anfälliger für SARS-CoV-2? Zeitschrift InFo Neurologie + Psychiatrie Ausgabe 6/2021. https://www.kinderaerztliche-praxis.de/a/studienlage-sind- adhs-betroffene-anfaelliger-fuer-sars-cov-2374465. Zugegriffen: 18.05.2023.

Neuy-Bartmann, A. (2019). ADHS – Erfolgreiche Strategien für Erwachsene und Kinder. Stuttgart. Klett- Cotta.

Neuy-Lobkowicz, A. (o. J.A.). Begleiterkrankungen. https://adhs-muenchen.net/adhs-bei-erwachsenen/ begleiterkrankungen-2/. Zugegriffen: 24.10.2021.

Ratgeber ADHS – das Infoportal für Erwachsene mit ADHS (o. J.a. d.). BEGLEITERKRANKUNGEN BEI ADHS (KOMORBIDITÄTEN). https://www.adhs-ratgeber.com/adhs-begleiterkrankungen.html. Zugegriffen: 24.10.2021.

Ratgeber ADHS – das Infoportal für Erwachsene mit ADHS (o. J.a. e.). ADHS: STÄRKEN ENTDECKEN. https://www.adhs-ratgeber.com/adhs-selbstwahrnehmung-staerken-erkennen.html. Zugegriffen: 05.05.2023.

Simchen, Dr. H. (2012). AD(H)S und Hochbegabung – eine Balance zwischen hohem
Selbstanspruch und ständiger Enttäuschung. https://www.adhs-deutschland.de/adhs-schule-und-ausbildung/adhs-und-hochbegabung. Zugegriffen: 18.06.2023.

Stern, N. (o. J.a.). Endlich Ruhe in meinem Kopf – ADHS und Meditation. https://www.nicolestern.de/ruhe- kopf-adhs-meditation/. Zugegriffen: 07.04.2021.

T-Online (2016). Diese Promis haben es trotz ADHS geschafft. https://www.t-online.de/gesundheit/ kindergesundheit/id_77540318/prominente-mit-adhs-sie-haben-es-geschafft.html

University of the People (o. J.a.). Higher Education News, Tips for Online Students. Learn About the Stories of 8 of the World’s Most Successful People with ADHD. https://www.uopeople.edu/blog/8-of-the-worlds- most-successful-people-with-adhd/ #:~:text=Bill%20Gates%2C%20is%20known%20to,an%20interview%20with%20Warren%20Buffet. Zugegriffen: 07.04.2021.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Newsletter abonnieren

Jetzt zum Newsletter anmelden und regelmäßig Updates, Selbstcoaching Impulse und Wissenswertes zum Thema Selbst- und Stressmanagement bei ADHS im Erwachsenenalter per Email erhalten. Sie können sich jederzeit wieder abmelden.

Um Ihre Anmeldung zu vervollständigen, erhalten Sie in den nächsten Minuten eine Email mit einem Bestätigungslink. Bitte auch im Spam-Ordner nachsehen.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung
zum Tapetenwechsel Newsletter!

Um Ihre Anmeldung zu vervollständigen, erhalten Sie in den nächsten Minuten eine Email mit einem Bestätigungslink.

Bitte auch im Spam-Ordner nachsehen.

Tapetenwechsel für die Seele | Marion Dahlhoff